Ehemalige Ladestraße wieder öffnen

Antrag FDP, SPD, FWG
Die ehemalige Ladestraße vom Hammerkamp zum Bahnhof, die auch für den Volmetalradweg eingeplant ist, soll für den Verkehr wieder hergerichtet, freigegeben und vielleicht als Einbahnstraße (mit dem Hammerkamp, rechts) eingerichtet werden, fordern Peter Christian Schröder (FWG), Oliver Busch (SPD) und Armin Jung (FDP, von rechts) für ihre Fraktionen. © Ruthmann, Det

Sieben Meter in Höhe der Fahrradstation und vielleicht fünf Meter auf der Seite, wo die Bahnhofstraße, die früher als Ladestraße bezeichnet wurde, in den Hammerkamp mündet, messen Oliver Busch (SPD), Peter Christian Schröder (FWG) und Armin Jung (FDP) die gepflasterte Straße mit Schritten grob ab.

Kierspe - „Das würde reichen“, sind die drei überzeugt, dass dies – bei entsprechender Herrichtung – ausreichen würde, um diesen Teil der Bahnhofstraße, der durch Poller gesperrt ist, wieder nutzen zu können. Denn die drei Fraktionen FDP, FWG und SPD fordern in einem gemeinsamen Antrag die Öffnung der ehemaligen Ladestraße, verbunden mit „geeigneten organisatorischen und/oder baulichen Maßnahmen“.

Ziel des Antrags an den Rat der Stadt: Die Verkehrssicherheit und der Verkehrsfluss auf der Straße Hammerkamp soll optimiert werden. „Es hat jetzt sogar einen Unfall gegeben, ein Kind ist auf dem Hammerkamp angefahren worden“, weiß Armin Jung ebenso wie Busch und Schröder um die Enge und teilweise Unübersichtlichkeit der Straße.

Stoppschild
Die ehemalige Ladestraße ist nicht nur durch dieses Schild, sondern ebenso durch Poller gesperrt. Allerdings soll sich die Straße nicht mehr im Besitz der Bahn, sondern der Stadt befinden. © Ruthmann, Det

Der Unfall habe sich in dem Bereich nahe der Stolpersteine ereignet. Das habe glücklicherweise keine schwereren Verletzungen davon getragen, es sei bei Schürfwunden geblieben. „Die Straße ist zu der Zeit gebaut worden, als morgens ein (VW) Käfer in die eine Richtung und nachmittags ein Käfer in die andere Richtung fuhren“, fügt Oliver Busch hinzu und macht deutlich, dass der Hammerkamp in Zeiten von SUV und eines deutlich höheren Verkehrsaufkommens durch vermehrte Berufstätigkeit, Ansiedlung einer Senioreneinrichtung, von Handwerksbetrieben sowie höherer Lieferverkehr nicht mehr zeitgemäß sei.

Die Straße ist zu der Zeit gebaut worden, als morgens ein (VW) Käfer in die eine Richtung und nachmittags ein Käfer in die andere Richtung fuhren.

Oliver Busch, SPD-Fraktion

Wenn die Besitzer der Garagen- und Hauseinfahrten diese mit Flatterband absperrten, gebe es kaum noch Ausweichmöglichkeiten auf der Straße – weite Fahrten im Rückwärtsgang würden zur Tagesordnung. Dass der Verkehr gegenüber den Zeiten, als die Ladestraße noch in Betrieb war, deutlich zugenommen hat, weiß Armin Jung zu berichten. Denn vonseiten des Ordnungsamtes war im vergangenen Jahr das Seitenradar am Hammerkamp eingesetzt. „Es wurden 10 000 Fahrzeuge in beiden Richtungen innerhalb von sechs Wochen gezählt“, erklärt Jung.

Eine Änderung (Verbreiterung) des Hammerkamps sei aber nicht möglich, zumal die Straße historisch gewachsen und aus topografischen Gründen sehr schmal sehr. Hinzu komme, dass die neuen Leitplanken die Enge optisch noch einmal verstärken. Zudem verfüge der Hammerkamp über keinen Gehweg, was für Schüler auf ihrem Weg zu besonderen Gefährdungen führe. „Durch die Öffnung der Bahnhofstraße kann der Verkehr des vorderen Hammerkamps massiv verringert werden“, sind Jung, Busch und Schröder überzeugt.

Kierspe Hammerkamp
Die ehemalige Ladestraße am Bahnhof Kierspe beginnt direkt an der neuen Radstation. Sie ist mit zwei Absperrpfosten gesichert, um eine Durchfahrt zu verhindern. © Ruthmann, Det

Die Öffnung der ehemaligen Ladestraße stellt für die drei Fraktionen lediglich einen ersten Schritt dar, der im Zuge der Herrichtung des Volmetalradwegs in diesem Bereich realisiert werden könnte. Die Überlegungen gehen dahin, den Hammerkamp ab der Einmündung Humecke in Richtung Kölner Straße zur Einbahnstraße zu machen. Die Zufahrt könnte über die Bahnhofstraße erfolgen.

Es wurden 10 000 Fahrzeuge in beiden Richtungen innerhalb von sechs Wochen gezählt.

Armin Jung, FDP-Fraktion

Vorstellbar ist für die Mitglieder der drei Fraktionen ebenfalls „die Ertüchtigung der Seelbachbrücke für den KFZ-Verkehr, sodass es vom hinteren Teil des Hammerkamps eine Zufahrt zur Volmestraße (Bundesstraße 54) gäbe. Das ist aber noch Zukunftsmusik, vorerst geht es darum, die Verkehrssicherheit und den Verkehrsfluss auf der Straße Hammerkamp zu erhöhen, indem das letzte Teilstück der Bahnhofstraße nicht nur für den Radweg, sondern auch für denKraftfahrzeugverkehr wieder instandgesetzt und dann freigegeben wird.