Wahl-Nachlese: Das sagen Kierspes Parteien (Quelle: https://come-on.de)

Kierspe – Klarer Sieger bei der vorgezogenen Bundestagswahl aus Kiersper Sicht ist die CDU. 32,59 Prozent der Erststimmen vereinigte deren Kandidat Florian Müller auf sich. Direkt nach Florian Müller war es der Kandidat der AfD Horst Karpinsky, der 26,89 Prozent der Wähler für sich gewinnen konnte, während die SPD-Kandidatin Nezahat Baradari nur auf 20,85 Prozent der Erststimmen kam. Weit abgeschlagen die FDP mit ihrem Kandidaten Johannes Vogel, der konnte bei den Erststimmen lediglich 3,91 Prozent der Wähler überzeugen, während Matthias Koch (Grüne) 6,77 Prozent auf sich vereinigte. Mit knapp sechs Prozent (5,91) schnitt am Sonntag Otto Ersching von der Partei Die Linke ab. Ein relativ ähnliches Bild ist bei den Zweitstimmen zu beobachten. Der AfD gelang hier ein Plus von 15,02 Prozent.
Das sagen die Kiersper Parteien
Holger Scheel (CDU): „Auf Bundesebene betrachtet ist das ein gutes Ergebnis für einen politischen Neuanfang. Persönlich bin ich froh, dass durch das Ausscheiden des BSW jetzt doch eine Zweierkoalition möglich sein wird. Es sind jetzt andere Inhalte, aber es ist auch ein anderer Stil notwendig, um das Vertrauen der Bevölkerung zu gewinnen. Friedrich Merz kann jetzt mit Führungsstärke einen Neuanfang starten. Die SPD wird sich neu sortieren müssen nach ihrer Niederlage. Es muss allen klar sein: Wir haben nur einen Schuss frei, bevor der blaue Balken noch länger wird. Es ist erschreckend, dass es in Kierspe so viele Menschen gibt, die eine Partei wählen, die erklärtermaßen rechtsextrem ist.“
Christian Reppel (SPD): „Ich habe das mehr oder weniger so erwartet und bin am Ende froh, dass eine Koalition aus nur zwei Parteien möglich ist, jetzt werden CDU und SPD eine Regierung bilden und all die wichtigen Themen anpacken, um die es in der jüngsten Zeit ging. Dann werden die Leute merken, dass es doch ganz sinnvoll ist, demokratische Parteien zu wählen. Dass die AfD in Kierspe derartig gute Ergebnisse einfahren hat, liegt zweifelsohne an der Klientel, die sie wählt. Daran werden wir nichts ändern können.“
Detlef Jungmann (Grüne): „Die CDU hat gewonnen, dafür zunächst einmal meinen Glückwunsch. Ich war am Sonntagabend im Rathaus entsetzt und extrem erschreckt, welche Ergebnisse die AfD in Kierspe eingefahren hat. Dass die Grünen nun nicht mehr an der Regierung beteiligt sein werden – davon gehe ich zumindest aus – kann auch eine Chance sein, sich wieder auf sich selbst zu besinnen. Wir hätten mit Herrn Merz in einer gemeinsamen Regierung bestimmt auch Schwierigkeiten bekommen. Dass sich im Wahlkampf sämtliches auf das eine Thema Migration fokussierte, fand ich sehr bedauerlich. Das war ein Fehler der demokratischen Parteien. Wenn ich mir anschaue, wie die Flüchtlinge hier in Kierspe aufgenommen wurden, das ist doch hervorragend gelaufen. Unser Ergebnis in Kierspe blieb hinter unseren Erwartungen zurück. Allerdings ist es durch die gesamte Situation bedingt auch nachvollziehbar.“
Armin Jung (FDP): „Ein Desaster. Wir haben im November gesagt: Wenn wir in Deutschland was bewegen wollen, können wir mit Rot-Grün nicht mehr zusammenarbeiten. Unsere Offensive war letztlich nicht erfolgreich und wir müssen jetzt mit den Folgen leben. Vieles ist selbst gemacht und selbstverschuldet. Christian Lindner hätte sich besser an seinen Satz von der Jamaika-Verhandlung gehalten, ‚besser nicht regieren als schlecht regieren‘. Jetzt blicken wir auf die Kommunalwahl und rücken Kiersper Themen in den Mittelpunkt – ohne Bundespartei als möglichen Störfaktor.“
Quelle: Wahl-Nachlese: Das sagen Kierspes Parteien Artikel von Göran Isleib in come-on.de